Beide Freizeiten mit Jugendlichen aus dem Landkreis Lörrach, aus dem Raum Basel und aus dem Elsass haben inzwischen Tradition: Ende Juli wurde das Sommercamp auf einem Bauernhof in Huttwil im Emmental durchgeführt. Sechs Tage lang wurde die Stallarbeit von den Jugendlichen übernommen. Morgens um 6 Uhr und abends um 17 Uhr waren das Melken von 29 Kühen sowie das Ausmisten des Stalles angesagt. Mit Freude waren alle auch bei Arbeiten auf dem Feld, im Wald und bei der Grundreinigung des Hühnerstalls dabei. Gleich am ersten Abend sorgte das Lörracher Duo Tina & Jo für einen ersten Höhepunkt im Freizeitprogramm: Gerne kamen die Kids vor der ersten Nacht im Strohlager der Aufforderung „Sing with us!“ nach. An den weiteren Tagen standen ein Freibadbesuch und diverse Spiele auf dem Unterhaltungsprogramm. Regen Zuspruch erfuhr immer wieder das Bogenschießen. Auch der von Leo-Mitglied Andreas Remdt angeleitete Selbstverteidigungskurs fand großen Anklang. In bester Erinnerung wird allen bleiben, dass sie hautnah bei der Geburt eines Kalbs dabei sein konnten. Für Begeisterung sorgte auch die Verpflegung, zu der die Landwirtsfamilie täglich selbstgebackene Kuchen beisteuerte. Nach der Stallarbeit am letzten Abend sorgte ein abschließendes Pizzaessen für Stärkung vor der Heimreise.
Nur vier Tage später gab es für fünfzehn Teilnehmer am Sommercamp ein Wiedersehen bei einer Hausbootfahrt in Lothringen. Von Niderviller aus wurden der Rhein-Marne-Kanal und der Saarkanal fünf Tage lang befahren. Ziel war das Städtchen Harskirchen, in dem „der letzte Müller an der Saar“ auf die trinationale Reisegruppe wartete. Bei einer Führung durch die mit Wasserkraft betriebene alte Mühle, in der auf vier Stockwerken gearbeitet wird, wurde die seit hundert Jahren unverändert gebliebene Mechanik erklärt. Anschließend konnte das hier produzierte Weizenmehl in ansprechender Form verkostet werden: In der „Auberge du Moulin“ wurden Pizzen und Flammkuchen genossen, à discretion, versteht sich. Ein weiterer Höhepunkt der Unternehmung, die durch einen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro aus dem Jugendfonds der Deutsch-Französisch-Schweizerischen Oberrheinkonferenz ermöglicht wurde, war ein Ganztagesausflug in den einzigartigen Tierpark von Sainte-Croix. Hier kamen die Jugendlichen unter anderem Braunbären, weißen arktischen Wölfen, Luchsen, Geiern, Hirschen und Pelikanen ganz nahe. Eine größere Herausforderung für die Jugendlichen aus den drei Ländern war das Schleusen: 17 Mal wurde auf dem Hinweg talwärts und 17 Mal auf dem Rückweg bergwärts geschleust. Hier wurde das Halten der Boote zu einer Gemeinschaftsaufgabe nach dem Motto „Wir ziehen am selben Strang“.
Bei beiden Freizeiten wurden alle Teilnehmer regelmäßig mit Antigentests getestet, – zum Glück alle Male mit dem Ergebnis „Negativ“. Und vor der Heimreise aus Frankreich hieß es für die nicht geimpften Teilnehmer aus Lörrach: Testen in der Apotheke.