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Viel Arbeit und Sonne im trinationalen Sommercamp in Huttwil

Die Erwartungen waren schon gedämpft: nach wochenlangem Regen und eher moderaten Temperaturen in Süddeutschland schien der Sommer nicht in Fahrt kommen zu wollen. Schlechte Zeichen für das alljährliche, trinationale Sommercamp in Huttwil, welches vom 27. Juli bis zum 2. August stattfinden sollte?

Eine typische Arbeit auf dem Bauernhof: Kartoffeln ernten

Die Erwartungen waren schon gedämpft: nach wochenlangem Regen und eher moderaten Temperaturen in Süddeutschland schien der Sommer nicht in Fahrt kommen zu wollen. Schlechte Zeichen für das alljährliche, trinationale Sommercamp in Huttwil, welches vom 27. Juli bis zum 2. August stattfinden sollte? Glücklicherweise nicht, denn rechtzeitig zu den Sommerferien in Deutschland schlug die Wetterlage um und bescherte den achtzehn Teilnehmern und den vier Betreuungspersonen vom Weiler Leo-Club eine Woche voller Schweiß und Vitamin D.

Wie in jedem Jahr verbrachte eine Gruppe von Jugendlichen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz sechs Tage auf einem im beschaulichen Emmental gelegenen Bauernhof. Die Arbeit in diesem Jahr war jedoch besonders, denn zum ersten Mal in der Geschichte des Camps durften die Teilnehmer all ihre angestaute Energie an der Inneneinrichtung eines alten Bauernhauses auslassen und dabei zeigen, was in ihnen steckte.

Doch der Reihe nach: Der erste Tag war gezeichnet vom Ankommen und gegenseitigen Kennenlernen. Neben vielen bereits bekannten Teilnehmern kamen auch ein paar neue Gesichter dazu, welche sich erst einmal auf dem Bauernhof zurechtfinden mussten. Nachdem das Strohlager eingerichtet und die Feldküche der Leos aufgebaut wurde ging es bereits mit ein paar ersten Freiwilligen aufs Feld um Strohballen einzusammeln. Ein leichter, aber typischer Einstieg in das Sommercamp.

Im Laufe der nächsten Tage erledigten wir die üblichen, anfallenden Arbeiten. Morgens und abends wurden 22 Kühe gemolken sowie deren Stall ausgemistet. Es wurden Strohballen abgeladen und gelagert und das Interieur des Hühnerstalls wurde zerlegt sowie gründlichst gereinigt, um potentiellen Krankheiten vorzukommen. Ein Highlight für viele war die Kartoffelernte am 1. August, welche den ganzen Tag in Anspruch nahm und trotz starken Regens für gute Stimmung sorgte. Auf einer riesigen Maschine, gezogen von einem Traktor, wurden die Kartoffeln aus dem Boden gezogen und auf ein Fließband befördert, welches die Teilnehmer nun in stundenlanger Arbeit überwachen mussten. Die Aufgabe hier lag in der Aussortierung von Steinen, Schmutz, Pflanzen oder schlechten Kartoffeln, sodass nur qualitativ gute Ware in den Kisten landete. Die Anzahl an Kartoffeln war unglaublich und belief sich auf einige Tonnen, welche mit mehreren Anhängern in ein Kühlhaus transportiert werden mussten.

Ein weiteres Highlight war die Entkernung eines alten Hauses, welches zu dem Bauernhof gehörte. Die in die Jahre gekommene Inneneinrichtung mitsamt Decken, Wänden und Fußböden musste komplett entfernt und abtransportiert werden. Mit Hammer, Meißel und purem Willen bepackt machten sich die Jugendlichen daran, die Möbel und Einrichtung Stück für Stück zu zerlegen. Es war laut und anstrengend, sorgte aber auch für viel Spaß und gute Laune. Wo sonst bekommt man die Gelegenheit, mit einem Vorschlaghammer so lange auf eine Sitzbank einzuschlagen, bis diese in Einzelteilen vor einem liegt?

Dank des sommerlichen Wetters kamen auch die obligatorischen Schwimmbadbesuche nicht zu kurz, des Weiteren wurden viele Arbeitspausen eingelegt, welche die Teilnehmer für sich nutzen konnten und in Gruppen die Stadt erkundigten oder auf dem nahe gelegenen Fußballplatz Spiele spielten.

Abschließend kann das Sommercamp 2024 als Erfolg gesehen werden, zumindest wenn man den Meinungen der Teilnehmer lauscht. Der teils tränenreiche Abschied am letzten Tag, als die Gruppe voll bepackt den Heimweg gen Bahnhof antritt, sprach Bände über die tollen sechs Tage, die die Jugendlichen aus den drei Nationen wieder einmal erleben durften. - Wir freuen uns auf das kommende Jahr!